Archiv
Hier finden Sie die bisherigen Jahresberichte
Jahresbericht 2013
Nie scheint ein Jahr so schnell verzischt, als wenn ein solcher Vereinspräsident vor seinem Jahresbericht sitzt, und schon wieder davor zu sitzen meint. Was ist denn in diesem Schnell- oder Kurzjahr schon Nennenswertes geschehen? Was, ausser dem berühmten courant normal? Das Kalenderjahr ist eben keine natürliche Masseinheit für die Tätigkeit seines Vereins, die eine kontinuierliche sein will und die sich nicht nach den Verfalldaten von Frischmilch richten kann, sondern eher den unregelmässig-aleatorischen von Weinjahrgängen gleicht. Nämlich so atmet, wie sich dort drüben, im Schweizerischen Literaturarchiv, in der kontinuierlichen und geduldigen Erschliessung von Vor- und Nachlässen zwar Ring um Ring eines wachsenden Baumstamms zu legen scheint – sein Querschnitt würde einen das Wachsen der schweizerischen Literatur lesen lernen –, diese Ringe aber keine Jahresringe sind, sondern, Schicht auf Schicht, oder Blatt für Blatt das mähliche, nicht selten mühevolle, immer aber unregelmässige Wachsen und Gedeihen der Literatur.
Was war’s also? Courant normal, jawohl, jedenfalls auf dem Gebiet, das man das «Kerngeschäft» des Fördervereins nennen dürfte: der Vergabe von Erschliessungsaufträgen an einzelne Forscher, die, wie der Förderverein selbst, dem SLA dabei helfen wollen, seine zentrale Aufgabe wahr zu nehmen. Solche Aufträge wurden durch den Förderverein ermöglicht für Michael Borter (für Hansjörg Schneider), Eva Locher und Janine Wüthrich (Emmy Hennings), Bettina Mosca-Rau (Robert Saitschick), Claudio Notz (Hans Zbinden), Jean-Jules Bernard (Daniel de Roulet) und Vincent Yersin (Blaise Cendrars).
Auf dem Gebiet der Verlagsarchive, diesem neuen Aufgabenbereich, wurde die Arbeit am Archiv des ehemaligen Ammann-Archivs fortgesetzt. Nach dem Archiv des Arche-Verlags unter Peter Schifferli, neben dem Archiv von Renate Nagel und dem des Dogana-Verlags sind übrigens das Archiv des Walter Verlags und das von Engeler ante portas. Zu diesem neuen Aufgabenbereich fand im November im SLA ein Kolloquium statt, an welchem von Autorenseite Friederike Kretzen, Urs Widmer und der Schreibende teilnahmen, im Gespräch mit den Verlegern und Verlagsmitarbeitern Egon Ammann, Renate Nagel, Urs Engeler, Sabine Dörlemann, Rainer Weiss, Daniel Kampa und Susanne Schenzle, mit Buchwissenschaftlern und Vertretern des SLA.
Und so erscheint nun auch das Jahr des courant normal als fruchtbares Jahr... wenn nicht sogar als das aussergewöhnliche Datum, zu dem dem Förderverein von seiten der Nationalbibliothek die Ehre der Enthüllung einer Ehrenplakette im Eingangsbereich der Nationalbibliothek zuteil wurde. So sind nun auch wir, der Förderverein, ein bisschen unsterblicher geworden.
Dieter Bachmann, Präsident des Fördervereins
Jahresbericht 2012
Man darf von einem Erfolg sprechen! Die Bestrebungen des Vorstands, das Schweizerische Literaturarchiv bei seiner Aufgabe, Verlagsarchive nicht nur vermehrt in seine Bestände, sondern auch in die zum Teil aufwändigen Erschliessungen einzubeziehen, haben erste Früchte getragen.
Auf das Bemühen des Vorstandes hin und im Schulterschluss mit der Leiterin des SLA, PD Dr. Irmgard Wirtz Eybl, haben bisher sowohl die Oertli-Stiftung einen willkommenen Beitrag als auch die Ernst Göhner-Stiftung und die UBS Kulturstiftung einen nam- und nahrhaften Betrag gesprochen. Mit diesen Geldern, die auf lange Sicht zu einem kleinen Quantensprung in den Verlagserschliessungen des Literaturarchivs führen werden, wurden zwei zusätzliche Stellen für einen Archivar und eine Archivarin geschaffen.
Begonnen wird 2013 zunächst mit der Sichtung und Erschliessung des kürzlich erworbenen Archivs des Ammann Verlags. Der Ammann Verlag, 1981 gegründet und fast 30 Jahre lang tätig, hat einen bedeutenden Anteil am Gedeihen der deutschschweizerischen Literatur. Er gehört zu den wenigen Verlagen des Landes, die in der erwähnten Zeitspanne (oder Aera!) das Bild der Schweizer Literatur mitgeprägt haben. Und Ammann verstand es, diese mit Autoren wie Pessoa, Soyinka, Flaiano, Machado oder Dostojewski in ein internationales, erstrangiges Umfeld einzubinden.
Es gibt zwar kein Buch ohne Autor - aber auch keine Literatur ohne Verlage, und in diesem Sinn ergänzt die Sparte des SLA die Linie Autor-Werk zum Dreieck Autor-Werk-Verbreitung oder anders gesagt, den Weg vom Autor zum Leser. Die Anstrengungen des Vorstands, für diese Sammeltätigkeit des SLA in neuer Dimension zusätzliche
Mittel zu beschaffen, werden fortgesetzt, und bereits harren weitere Verlagsarchive ihrer Sichtung: der Arche-Verlag von Peter Schifferli (bereits in Arbeit), das Privatarchiv Renate Nagel, die Éditions La Dogana in Genf, die Edition Engeler. Der Korpus der Schweizer Literatur, wie ihn das SLA überhaupt erst sichtbar gemacht hat, hat nun eine ein Desiderat aufgegriffen und sichergestellt, dass im SLA weiterhin nach internationalen Massstäben erworben, erschlossen und geforscht werden kann.
Neben dem Fundraising für das SLA wurde im vergangenen Jahr ein Heinrich Federer-Editionsprojekt iniitiert. Nachdem der FV schon vor einiger Zeit die Erschliessung des Nachlasses in Auftrag gab, hat nun Corinna Jäger-Trees, Nachlassverantwortliche im SLA, zusammen mit Hubert Thüring, Universität Basel, das Projekt «Blick nach Süden» entwickelt. Als Teil davon wird Simon Zumsteg Federers Reisetexte herausgeben.
Das zweite neue Editionsprojekt ist Emmy Hennings Ball gewidmet. Christa Baumberger und Franziska Kolp, Nachlassverantwortliche im SLA, und Nicola Behrmann, Rutgers, State University of New Jersey, arbeiten derzeit an den ersten vier Bänden einer sechsbändigen Leseausgabe. Für den Vorstand des FV begleitet Roger Sidler die Ausgabe im wissenschaftlichen Beirat.
Aber auch bewährte Arbeit des FV wurde fortgeführt, und dies bedeutet in erster Linie die Übernahme ausgewählter Projekte im Rahmen der Erschliessung von Autorennachlässen: Christian Haller (Stipendiat: Micha Zollinger), Mariella Mehr (Stipendiatin: Gretta Bott), Grytzko Mascioni (Stipendiatin: Sara Lonati, Roland Donzé (Stipendiat: Daniel Vuataz), Gian Fontana (Stipendiat: Manfred Veraguth) und Albert Einstein bzw. Sammlung Max Flückiger (Stipendiatin: Julia Probst). Gedankt sei an dieser Stelle besonders Annebeth Jaeckle-Treadwell, die mit ihrer Zuwendung erneut Stipendien ermöglichte.
Der Jahresausflug des Vereins - er dürfte als Treffpunkt und Gesprächsforum ruhig reger besucht sein - führte zu Max Frisch und damit zum grossen Abwesenden im Berner SLA. In der ETH Zürich führte die Leiterin des Frisch-Archivs, Margit Unser, den Ausflüglern vor Augen, was in Zürich gepflegt und gehortet wird. Anschliessend führte Walter Obschlager, der das Archiv seit seinem Bestehen und für viele Jahre geleitet hatte, die Mitglieder auf einen Max Frisch-Rundgang in Zürichs Altstadt. Dass dieser für einige Mitlieder etwas zu anstrengend geriet, dafür möchte sich entschuldigen
Dieter Bachmann, der Präsident des Fördervereins.
Jahresbericht 2010
Im Januar dieses Jahres feierte das Schweizerische Literaturarchiv sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus dem Anstoss, den Friedrich Dürrenmatt mit der grossherzigen Schenkung des eigenen Archivs gegeben hatte, ist eine Institution geworden, die heute schlicht als unverzichtbar erscheint. Inzwischen befinden sich die Archive von () Autoren und Autorinnen in den unterirdischen Regalen an der Berner Hallwylstrasse - das ist aber alles andere als ein Mausoleum. Auf Abertausenden von Seiten, in Manuskripten, Typoskripten, Entwürfen, Notizen, Zetteln, Fotografien, Zeichnungen, Kritzelein, und nicht zuletzt auch Objekten, von Mani Matters Gitarre bis zu einer wachsenden Schreibmaschinensammmlung - ein Erbe, dessen Bedeutung unschätzbar ist, während die Bezüge unter den einzelnen Nachlässen immer dichter, stimmenreicher und vielfältiger werden. Es ist dies die physische, die materialisierte Geschichte der Schweizer Literatur der letzten Jahrzehnte, an deren Aufarbeitung permanent und mit Verve und Sachverstand gearbeitet wird.
Der Förderverein, der 2012 ebenfalls zwanzig Jahre alt sein wird, muss sich veränderten Umständen entsprechend verändern. Er kann sich nicht auf seiner Funktion als Sympathieträger, als Ermöglicher und Begleiter von Erschliessungen ausruhen; er wird sich in Zukunft auch als Link zur Oeffentlichkeit verstehen und das SLA nach Kräften bei neuen Herausforderungen unterstützen müssen. Als Beispiel sei die Integration von Verlagsarchiven genannt - Vorhaben einer neuen Dimension, in denen der Förderverein eine aktive Rolle übernehmen muss.
Im Jahr 2010 haben der FV und sein Vorstand begonnen, sich mit den neuen Aufgaben bekannt zu machen. Der Mitgliederausflug führte ins Radiostudio Basel, wo DRS2-Direktor Marco Meier Ort und Auftrag erläuterte. Höhepunkt war der Besuch im legendären alten Hörspielstudio - auch dies ein Ort in der Geschichte der Schweizer Literatur. Die bewährte Arbeit des FV wurde fortgeführt, und dies bedeutet in erster Linie die Uebernahme einiger ausgewählter Projekte im Rahmen der Erschliessung von Autorennachlässen. Diese Dossiers werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.
Dieter Bachmann, Präsident
Jahresbericht 2009
Der Vorstand des Fördervereins hat sich seit der letzten Mitgliederversammlung vom 28. März 2009 wie üblich drei Mal getroffen. Die neuen Mitglieder Reto Abderhalden, Daniel Annen und Sylvie Jeanneret haben sich gut in die Gruppe der Bisherigen integriert und frischen Wind in die Diskussionen gebracht.
Im Zentrum der Arbeit standen neben der Bewirtschaftung der vereinseigenen Website, der Optimierung von Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung sowie der Vorbereitung von Herbstausflug und Mitgliederversammlung wiederum in erster Linie die Ausschreibung, Evaluierung und Vergabe von Stipendien.
Personelles
Nachdem der Vorstand erneuert und die Vereinsarbeit auf Kurs gebracht worden war, hielt die Präsidentin den Zeitpunkt für gekommen, ihren Rücktritt auf die nächste Mitgliederversammlung hin anzukündigen. Nach eingehender Diskussion und intensiver Suche konnte mit Dieter Bachmann eine Persönlichkeit gefunden werden, die auf Grund langjähriger publizistischer Erfahrung, literarischer Kompetenz und guter Vernetzung im schweizerischen Kulturbetrieb dem Anforderungsprofil des Amtes auf ideale Weise entspricht.
Veranstaltungen
Zum ersten Mal seit langem hat der Förderein im Herbst 2009 wieder einen zweitägigen Ausflug angeboten, und zwar nach Marbach, wo neben dem Deutschen Literaturarchiv auch das Literaturmuseum der Moderne sowie die aktuelle Schiller-Ausstellung besichtigt werden konnte. Das Angebot stiess auf gute Resonanz. Der Ausflug konnte zur Zufriedenheit aller erfolgreich durchgeführt werden.
Stipendien
Die finanzielle Lage des Vereins erlaubte in diesem Jahr lediglich die Vergabe von drei Stipendien. Auf die Ausschreibung hin meldeten sich 9 französisch- und 13 deutschsprachige BewerberInnen. Die Wahl fiel auf Nadia Caldes, Céline Czerny und Moritz Wagner.
Nadia Caldes war während dreier Monate zu 60% im SLA tätig. In dieser Zeit hat sie noch nicht erfasste Teile des Nachlasses von Meret Oppenheimer erschlossen und ein Inventar im Word-Format erstellt.
Céline Czerny war von Juli bis Dezember 2009 mit dem Editionsprojekt des Briefwechsels von Corinna Bille und Maurice Chappaz beschäftigt. Sie hat die Korrespondenz mit Anmerkungen versehen, ein Personenverzeichnis erstellt und erste Briefe der beiden Autoren in der Zeitschrift „Archipel" publiziert.
Moritz Wagner hat im Dezember 2009 die Erschliessungsarbeiten des umfangreichen Briefbestandes von Hermann Burger aufgenommen. Sie dauert zur Zeit noch an.
Fonds
Roberta Deambrosi hat nach einjähriger Tätigkeit im SLA die Erschliessung neu eingegangener Dokumente aus dem Nachlass von Anna Felder abgeschlossen. Ende März 2010 wird das Inventar der Forschung zugänglich sein und Ende Jahr auch online aufgeschaltet werden.
Yari Bernasconi hat seine Arbeit am Nachlass von Grytzko Masconi im Januar 2009 aufgenommen. Er hat ihn nach Sparten geordnet und vollumfänglich inventarisiert.
Klara Obermüller, 13. März 2010
Jahresbericht 2008
Von einem spektakulären Grossereignis ist nicht zu berichten, dafür von intensiver administrativer, personeller und strategischer Kleinarbeit. Der Vorstand hat sich seit der letzten Mitgliederversammlung vom 5. April 2008 drei Mal getroffen und sich dabei u.a. mit der Vergabe von Stipendien, der Erstellung eines eigenen Website-Auftritts und der Auswahl des Faksimiles befasst. Ferner wurden Fragen der Mittelbeschaffung, der elektronischen Archivierung von Nachlässen sowie der personellen Zusammensetzung des Vorstands diskutiert. Infolge der ständig wachsenden Zahl von Fonds nehmen Suche und Auswahl geeigneter Stipendiaten breiten Raum ein. Angesichts einer nur geringfügigen Zunahme des Bestandes blieb auch die Mitgliederwerbung weiterhin ein Thema.
Personelles
Im Verlauf des Jahres hat eine Reihe z.T. langjähriger Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt angekündigt. Das führte zu einer aufwändigen Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten, bei der nicht nur der kulturellen Vielfalt der Schweiz, sondern auch der erforderlichen Sachkompetenz Rechnung zu tragen war.
Veranstaltungen
Der Herbstausflug führte am 6. Sept. 2008 nach Schwyz, wo Daniel Annen eine leider nur sehr kleine Schar Literaturinteressierter auf den Spuren von Gertrud Leutenegger durch den Ort führte und dabei aufzeigte, wie eng Orte und Motive in ihrem literarischen Schaffen miteinander verbunden sind.
Einen gemeinsam von FV und SLA erarbeiteten Anlass wie denjenigen über Jürg Federspiel zu Beginn des Jahres 2008 gab es seither nicht mehr. Durch die Festrede der Präsidentin zum 100. Geburtstag von Annemarie Schwarzenbach am 23. Mai 2008 in der Nationalbibliothek sowie ihre Rede zur Eröffnung der Hermann Burger-Ausstellung im Museum „Strauhof“ in Zürich vom 13. Januar 2009 war der Förderverein jedoch personell gleichwohl vertreten.
Vergabe von Stipendien
Gemäss Beschluss der Mitgliederversammlung vom 5. April 2008 konnten in diesem Jahr vier Stipendien vergeben werden, eins davon ausdrücklich mit den Mitteln der erfolgreichen Sammelaktion 2007 finanziert. Es sind dies:
Lena Maria Brandauer, die während zweier Monate die 3. Lieferung des Hugo Loetscher-Archivs ins Inventar integriert und sämtliche Fotos erfasst hat. Bérengère Baucher, die weitere zwei Monate an der Inventarisierung von Jean Starobinskis umfangreicher Korrespondenz gearbeitet hat.
Eloïse Aubry, die während dreier Monate den gesamten Archivbestand von Anne-Lise Grobéty inkl. Fotos, Audio- und Videodokumente inventarisiert hat.
Lea Brugger, die während dreier Monate mit der Inventarisierung der Bestände von C.A. Loosli, Herbert Meier und Peter Bichsel beschäftigt war.
Ferner konnten im laufenden Jahr zwei sog. Fondsstipendien vergeben werden, und zwar an:
Roberta Deambrosi für eine Forschungarbeit zum Werk von Anna Felder, die parallel zur Erschliessung der Materialien erfolgt.
Yari Bernasconi für die Groberschliessung des Nachlasses von Grytzko Mascioni, der neben z.T. unveröffentlichten Manuskripten und Briefen auch Fotos und andere audiovisuelle Materialien umfasst.
Im Hinblick auf den 2005 eingerichteten Heinrich Federer-Fond wurde Corinna Jäger-Trees beauftragt, nach Möglichkeiten einer Publikation Ausschau zu halten sowie eine(n) Kandidaten(-in) für eine Doktorarbeit zu suchen. Die Ausschreibung erfolgt im April zusammen mit derjenigen für die nächsten Stipendien.
Faksimile: Als Faksimile wurde aus Anlass des 20. Todestages das Gedicht „Clematis“ von Hermann Burger ausgewählt.
Klara Obermüller, 28. März 2009
Jahresbericht 2007
Der Förderverein des Schweizerischen Literaturarchivs blickt auf ein erfreuliches Jahr zurück. Die Mitgliederzahl liegt bei rund 380 und ist damit erneut leicht gestiegen. Die Zusammenarbeit zwischen FV und SLA hat sich gut entwickelt, und die Politik der gezielten Erschliessungsförderung hat sich als motivierend erwiesen. So hat die im vergangenen Herbst gestartete Sammelaktion die hoch erfreuliche Summe von Fr. 6850.- gezeitigt. So werden zuhanden des Fördervereins mehr und mehr Fonds eingerichtet, die es ihm erlauben, zusätzliche Erschliessungsaufträge zu vergeben. Aktuellstes Beispiel: die Überweisung von Fr. 50'000.- durch die Rechtsinhaber des Nachlasses Heinrich Federer an den FV zwecks Bearbeitung von dessen Archiv. Weitere Fonds werden folgen. Dieser Erfolg soll uns Ansporn sein, bei Mitgliederwerbung und Mittelbeschaffung weiterhin aktiv zu bleiben.
Personelles
Im Vorstand steht ein personeller Wechsel an. Frau Donata Berra hat ihren bereits früher angekündigten Rücktritt definitiv bekannt gegeben. Eine Nachfolge ist zur Zeit noch nicht in Sicht.
Veranstaltungen
Am 27. Oktober 2007 hat der FV zu seinem traditionellen Herbstausflug eingeladen: diesmal ins "Centre Dürrenmatt" nach Neuchâtel, wo sich eine interessierte Schar von Mitgliedern von Daniel Weber durch die permanente und von Irmgard Wirtz durch die temporäre Ausstellung (Pavel Schmidt/Franz Kafka) führen liess. Beim anschliessenden Mittagessen im Restaurant "Jura" wurden neue und alte Bekanntschaften gepflegt.
Am 15. Januar 2008 veranstalteten FV und SLA gemeinsam einen Federspiel-Abend im Literaturhaus Basel. Am Beispiel eines konkreten Nachlasses gewährte der gut besuchte Anlass Einblick in die Arbeitsweise des Literaturarchivs und machte das Publikum auf die Aktivitäten des Fördervereins aufmerksam. Eine Aktion, die bei Gelegenheit fortgeführt werden soll.
Stipendien:
Unterstützung von Projekten: Gemäss den an der Mitgliederversammlung 2007 bewilligten Anträgen konnten im SLA folgende Erschliessungsarbeiten durchgeführt werden:
Mirty Nicolay hat Nachlass und Inventar von Cla Biert überarbeitet und in Hinblick auf eine ead-Konvertierung neu erfasst. Sie hat ein Inventar erstellt sowie Audiodokumente und Fotos erschlossen.
Bérengère Baucher hat rund 120 Schachteln von Jean Starobinskis Briefwechsel inventarisiert und zur endgültigen Erfassung vorbereitet.
Karin von Wartburg hat bei der Erschliessung des Fotonachlasses von Annemarie Schwarzenbach mitgeholfen und dabei weit über tausend Datensätze erfasst sowie ein Handbuch zum Umgang mit Fotonachlässen erstellt.
Ladina Fässler hat den Nachlass von Urs Widmer geordnet, umgelagert und gemäss Regelwerk des SLA erschlossen sowie ein Inventar erstellt, das für die Präsentation im Internet bereit ist.
Gemäss Vorstandsbeschluss wurde in diesem Jahr aus finanziellen Erwägungen auf die Vergabe eines Faksimiles verzichtet. Die Vorbereitungen für nächstes Jahr sind im Gange.
Klara Obermüller, 5. April 2008
Jahresbericht 2005
Im Zentrum der drei Vorstandssitzungen des Jahres 2005 standen die Bestrebungen, das SLA durch gezielte finanzielle Massnahmen bei seiner Tätigkeit zu unterstützen. Als Hauptmanko wurde der Mangel an Ressourcen für die Nachlass-Erschliessung identifiziert. Der Vorstand beschloss, zu diesem Zweck eine öffentliche Sammelaktion durchzuführen. Sozusagen als Vorleistung stellte er einstimmig zur Bearbeitung der Nachlässe Gonzague de Reynold, Hugo Marti und Gion Deplazes Fr. 30'000.- aus dem Vereinsvermögen zur Verfügung. Damit kann je ein Stipendium an einen jungen Forscher bzw. eine Forscherin ausgerichtet und gleichzeitig auch der akademische Nachwuchs gefördert werden.
Die 13. Mitgliederversammlung fand wiederum im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt, und zwar im Beisein des neuen Direktors des Bundesamtes für Kultur (BAK), Jean-Frédéric Jauslin, der Mitglied des SLA-Fördervereins ist. Nachdem die letzten Bestätigungswahlen für den Gesamtvorstand 2000 erfolgt waren, wurde einstimmig und ohne Gegenstimme der gesamte Vorstand für eine weitere Amtsperiode von vier Jahren wiedergewählt. Der SLA-Förderverein unterstützte an den Solothurner Literaturtagen eine Präsentation rätoromanischer Literatur, an welcher der Präsident Iso Camartin aktiv mitwirkte. Die bereits zu einer guten Tradition gewordene Herbstveranstaltung führte in diesem Jahr 22 Mitglieder nach Caen in Frankreich, wo mit dem IMEC (Institut Mémoires de l'Edition contemporaine) eines der bedeutendsten Archive literarischer Texte des gesamten europäischen Kontinents besichtigt werden konnte.
Als Dank für Ihre Treue erhielten die Mitglieder erneut ein Faksimile aus den Beständen des SLA, diesmal ein Manuskript der Schriftstellerin Erika Burkart, die anlässlich der 100-Jahrfeier der Schweizerischen Schillerstiftung am 30.4.2005 an einer öffentlichen Feier in der Schweizerischen Landesbibliothek mit dem Grossen Schillerpreis ausgezeichnet wurde. Die Vereinsmitglieder wurden wie gewohnt zu allen Ausstellungen, Lesungen und andern öffentlichen Veranstaltungen von SLA und SLB eingeladen und erhielten die SLA-Zeitschrift Quarto zugestellt. Der Verein zur Förderung des SLA zählte Ende 2005 348 Mitglieder.
Iso Camartin
Jahresbericht 2004
Im Jahre 2004 ist auch der Verein zur Förderung des SLA online gegangen, und zwar unter der Adresse: http://www.sla-foerderverein.ch/. Alle bisher erschienenen Faksimile-Jahresgaben sind nun auch im Internet zugänglich und sollen Literaturinteressierte animieren, Mitglieder des SLA-Fördervereins zu werden. Als Jahresgabe 2004 erhielten die Mitglieder wiederum ein Faksimile, nämlich zwei Dokumente aus dem Nachlass der in Basel und Bellinzona aufgewachsenen Alice Ceresa (1923-2001), die 1945 als Kulturredaktorin für die Weltwoche nach Italien zog und sich 1950 definitiv in Rom niederliess.
Um die Bekanntheit des Vereins zu erhöhen, wurde am Samstag, 22. Mai 2004, die 12. Mitgliederversammlung im Rahmen der Solothurner Literaturtage durchgeführt. Den statutarischen Trtaktanden ging ein öffentliches Rundtischgespräch im Gemeinderatssaal im Landhaus Solothurn voraus. Unnter der Leitung von Daniel de Roulet diskutierten Michel Contat, Eveline Hasler, Charles Linsmayer und Thomas Feitknecht über das Thema "Was ist ein Nachlass wert?"
Der zur Tradition gewordene Herbstanlass führte am Wochenende des 16./17.10.2004 ins Tessin. Die 20 Teilnehmenden gingen am Samstag in Montagnola den Spuren Hermann Hesses nach und konnten exklusiv in der Casa Camuzzi die Wohnung betreten, in der Hermann Hesse 1929 bis 1931 gewohnt hat. Am Sonntag konnte die Gruppe in Ligornetto das Museo Vela besichtien und mit dem Tessiner Schriftsteller Alberto Nessi zusammentreffen. Die Vereinsmitglieder wurden wie gewohnt zu allen Ausstellungen, Lesungen und andern öffentlichen Veranstaltungen von SLA und SLB eingeladen und erhielten die SLA-Zeitschrift Quarto zugestellt. Der Vorstand trat zu einer Sitzung zusammen, und zwar am, 24.11.2004 in Olten. Der Verein zur Förderung des SLA zählte Ende 2004 342 Mitglieder.
Iso Camartin
Jahresbericht 2003
Der Verein zur Förderung des SLA zählte Ende 2003 355 Mitglieder. Leider musste erneut ein Rückgang verzeichnet werden, einerseits weil zahlreiche Mitglieder aus finanziellen Gründen ihren Austritt erklärten, anderseits weil viele Mitglieder trotz mehrmaliger Mahnung den Jahresbeitrag nicht entrichteten.
Die 11. Mitgliederversammlung fand am 10.5.2003, unter dem Vorsitz des Präsidenten Iso Camartin im Hotel Pfauen in Einsiedeln statt, wo die 27 anwesenden Mitglieder das vom Vorstand ausgearbeitete Strategiepapier 2003 verabschiedeten. Dieses sieht eine grössere Präsenz in der Öffentlichkeit vor: So soll ab 2004 die jährliche Mitgliederversammlung im Rahmen der Solothurner Literaturtage stattfinden und regelmässig (z. B. in einem Dreijahres-Intervall) eine besondere Mittelbeschaffungs-Aktion durchgeführt werden, um ein besonderes Projekt auf dem Gebiet der Erschliessung, der Erwerbung oder der Publikation zu realisieren. Die 11. Mitgliederversammlung nahm Kenntnis vom Rücktritt der Vorstandsmitglieder Ruth Bossard (Richterswil), Christoph Rollé (Füllinsdorf, Kassier) und Christine Schnidrig-Arquembourg (Spiegel bei Bern, Vizepräsidentin) sowie der Revisorin Suzanne Weber (Muri bei Bern). Der Präsident verdankte herzlich ihren grossen Einsatz und übergab den an der Versammlung anwesenden Zurücktretenden ein kleines Geschenk. Einstimmig wurden gewählt: Elisabeth Häni (Bern, Kassierin) und Daniel de Roulet (Frasne-les-Meulières) als neue Vorstandsmitglieder und H. Peter Pfister (Aarberg) und Denise Kaspar (Langenthal) als Revisor/in.
Dem statutarischen Teil der 11. Mitgliederversammlung ging, unter der begeisternden Führung von Pater Kassian, eine Besichtigung der Stiftsbibliothek Einsiedeln voran. Auch die traditionelle Herbstveranstaltung führte in eine renommierte Bibliothek, und zwar am 6.12.2003 nach Cologny bei Genf in die Fondation Martin Bodmer. Direktor Martin Bircher führte eine Rekordzahl von 41 Personen durch den kurz zuvor eröffneten Museumsneubau von Mario Botta und vermochte die Begeisterung für die dort ausgestellten wertvollen Handschriften zu wecken. Zum Ausklang trafen sich die Teilnehmenden im nahe gelegenen Café-Restaurant "un Ange Passe".
Iso Camartin