Jahresbericht 2015
Mein erstes Jahr als Präsident des Vereins zur Förderung des Literaturarchivs brachte mir viel Neues. Höhepunkt war das Erscheinen des Buches von Christa Baumberger und Nicola Behrmann «Emmy Hennings Dada». Die Unterstützung der Hennings-Edition stellt zur Zeit zweifellos eine der wichtigsten Aktivitäten des Fördervereins dar. Die Mittel des Vereins erlaubten es, dieses Jahr wiederum drei Stipendien für Praktika in Archivarbeiten zu vergeben. Konkret betreffen diese Stipendien die Nachlässe von Urs Widmer und Maurice Chappaz. Das dritte Stipendium betrifft den Vorlass von Theo Candinas in rätoromanischer Sprache.
Erfreulicher Weise konnte das Literaturarchiv in den letzten Jahren verschiedene Verlagsarchive übernehmen. Der Umfang dieser Archive stellt aber für das Literaturarchiv eine enorme Herausforderung dar. Für die Sicherung und Erschliessung fehlen die Mittel. Das SLA ist darauf angewiesen, dass der Förderverein hier unter die Arme greifen kann. Mit den ordentlichen Mitteln des Vereins ist dies indessen nicht möglich. Hier ist die Fortsetzung des Fundraisings notwendig. Die Arbeit kann allerdings erst im nächsten Jahr fortgesetzt werden, was auch damit zusammenhängt, dass sich der Präsident des Fördervereins erst in seine neue Aufgabe einarbeiten muss.
Ebenfalls erst am Anfang steht die vermehrte Werbung von Mitgliedern für den Förderverein. Es sollte möglich sein, namentlich bei den Universitäten, eine erhebliche Anzahl Neumitglieder zu werben. Dafür muss es aber gelingen, die Literaturprofessoren und –professorinnen von der Wichtigkeit des SLA und des Fördervereins zu überzeugen. Einerseits ist das SLA für die konkrete literaturwissenschaftliche Forschung jener Wissenschaftler von zentraler Bedeutung, welche im Bereich der (im weiten Sinne) schweizerischen Literatur und jener Autoren und Autorinnen forschen, die mit Schweizer Literaten korrespondiert haben. Andererseits bietet das Literaturarchiv aber auch den Studierenden, welche sich um Literatur ohne besonderen Bezug zur Schweiz kümmern, die Möglichkeit, die Techniken der Archivarbeit praktisch zu erlernen bzw. zu üben. Insofern ist das SLA für die Schweizerischen Universitäten von zentraler Bedeutung. Die Zusammenarbeit mit den Universitäten ist deshalb zu intensivieren und für die Mitgliederwerbung zu nutzen.
Ein grosszügiges Legat eines Mitglieds ermöglicht es dem Verein, ein Grafikkonzept erarbeiten zu lassen. So hat der Verein nun ein neues grafisches Konzept, was sich auch in diesem Jahresbericht zeigt.
Thomas Geiser